Samui das frühere Backpacker-Paradies
- arturiwen

- 18. März 2021
- 4 Min. Lesezeit
Früher war Samui auch bei Backpackern beliebt, die inzwischen (nicht nur wegen der Fullmoonparty) lieber nach Koh Phangan oder (insbesondere zum Tauchen und Schnorcheln) nach Koh Tao reisen.
Warum reisen Backpacker gerne weiter zu den Nachbarinseln?
Bis zur Jahrtausendwende war auch die Touristenmetropole Chaweng noch bei vielen Backpackern beliebt.
Der Flughafen bestand noch aus kleinen Hütten und hatte keine Kofferbänder.
Es gab noch keine Taxis und viel weniger Verkehr.
Die Chaweng Beach Road war noch keine asphaltierte Strasse, sondern (bei trockenem Wetter) nur eine Sandpiste.
Die Sandpiste war ursprünglich und bei starkem Regen ein Abenteuer.
Gegen den Staub wurde Wasser auf die Straße gespritzt.
Bei Regen gab es grosse mit Wasser gefüllte Löcher auf der Straße.
Heute sind bei Starkregen heftig überschwemmte Straßen als Folge eines versiegelten Bodens zu sehen.
Hier ist ein Link zu einem Video bei YouTube mit dem Thema „Old days and modern days combined“, in dem auch die frühere Chaweng Beach Road zu sehen ist.
Es gab früher an der Beach Road in Chaweng noch keine breiten Bürgersteige als Laufweg und nicht die zahlreichen Boutiquen.
Inzwischen wird versucht, das für Thailand typische überirdische Kabelgewirr durch das Verlegen von unterirdischen Stromkabeln in den Griff zu bekommen.
Damals wurden an der Ringroad die ersten grossen Einkaufszentren wie Tesco Lotus oder Big C eröffnet.
Mit den Fast Food Ketten (wie z.B. McDonald’s) kamen auch die Begleiterscheinungen von Massentourismus auf die Insel.
Wenn ein Urlauber heute die Insel besucht und nur in Chaweng bleibt, dann bekommt er (wie bei vielen anderen Massentourismuszielen dieser Welt) einen nicht repräsentativen Eindruck vom Gastgeberland.
Für den Tourismus wurden auf Samui viele neue Arbeitsplätze geschaffen, die direkt von den Besucherzahlen abhängig sind.
Auf Samui sind inzwischen auch viele Arbeitnehmer aus anderen Ländern (wie Myanmar, Kambodscha und Indien) beschäftigt, die auch auf der Insel wohnen.
Zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Bars werden auch von Ausländern betrieben.
Die Unterkünfte und Lebensbedingungen der im Tourismus beschäftigten Menschen oder auch der einheimischen Bevölkerung, bekommt ein Tourist meistens nicht zu sehen.
Auch wie niedrig die Gehälter sind und die langen Arbeitszeiten der Angestellten (mit 6 Tage Woche und wenigen Urlaubstagen), sind den Reisenden aus Deutschland meistens nicht bekannt.
Aufgrund des hohen Preisniveaus ist es für die Bevölkerung heute nicht mehr einfach, auf Koh Samui zu überleben.
Bauboom und Off-Road Touren auf der Insel:
Aber nicht nur der Massentourismus, sondern auch der boomende Immobiliensektor hat seine Spuren auf Koh Samui hinterlassen.
Es wurde damals noch nicht alles zugebaut, tiefe Brunnen zum Grundwasser gebohrt, Palmenwälder vernichtet und Boden versiegelt.
In den letzten Jahrzehnten gab es auf Koh Samui einen massiven und teilweise ungeregelten Bauboom.
Inzwischen gibt es auf Koh Samui auch zahlreiche von Ausländern bewohnte teure Villen.
Die Berghänge waren früher noch nicht so stark wie heute bebaut und der Dschungel im Inneren der Insel war noch relativ unberührt.
Inzwischen werden auf der Insel auch ehemalige Dschungelgebiete als Touristenziele, Bauland, landwirtschaftliche Anbauflächen und für Plantagen genutzt.
Heute gibt es für Urlauber zahlreiche Angebote, um mit 4- Wheel Fahrzeugen (Quad Bike oder Jeep) Off-Road quer über die Insel, auf die Berge und durch den Dschungel zu fahren. Oder per Zipline über den Bäumen zu schweben.
Auch die Bebauung an den Stränden war damals nicht vergleichbar mit der heutigen Situation.
An den schönsten Strandabschnitten, wo es früher teilweise nur einfache Bambushütten und viele Palmen gab, sind inzwischen hochwertige Resorts mit einem grossen Zimmerangebot entstanden.
Die Insel bietet inzwischen Resorts in allen Preiskategorien und ist deshalb als Reiseziel bei Pauschaltouristen, Individual Reisenden und auch Luxus Reisenden beliebt.
Für Backpacker ist Koh Samui heute kaum noch bezahlbar, wenn die Unterkunft direkt am Strand sein soll.
Infrastruktur Themen:
Zu wichtigen Infrastrukturthemen wie Kläranlagen, Müllverbrennungsanlage, Mülldeponie, Stromversorgung und Wasserversorgung, gibt es bisher nur teilweise dem Massentourismus entsprechende Lösungen.
Es gab aufgrund der schnellen touristischen Entwicklung in der Vergangenheit Probleme mit der Strom- und Trinkwasserversorgung auf Koh Samui.
Inzwischen kommen Strom und Wasser per Unterwasserleitung vom Festland.
Hoffentlich gibt es zukünftig keinen Leitungsdefekt.
Für die Stromversorgung gibt es schon mehrere Jahre eine Unterwasserleitung vom Festland.
(php Webseite)
Beim Thema Wasserversorgung gibt es einen wichtigen Fortschritt, weil es jetzt im Meer eine Unterwasserleitung vom Festland zur Insel gibt.
Vorher wurde das zusätzlich auf der Insel benötigte Wasser mit Schiffen nach Koh Samui gebracht.
Aber nicht nur die Touristik ist ein grosser Wasserverbraucher.
Früher wurden auf der Insel viele Häuser per LKW Lieferung mit dem benötigten Wasser versorgt.
In den letzten Jahren wurden für zahlreiche Neubauten tiefe Bohrungen durchgeführt, um das Grundwasser direkt anzuzapfen.
Die Müllentsorgung ist auf der Insel noch nicht gelöst.
Müll wird weiterhin im Gelände verbrannt oder nicht umweltgerecht entsorgt.
Es landet auch viel Müll in den Gewässern.
Der im Meer schwimmende Plastikmüll wird an die Strände gespült und an vielen Strandabschnitten wieder eingesammelt.
Wenn Abfall mit Schiffen zum Festland gebracht wird, dann erfolgt nur eine Verlagerung des Problems.
Im Farang gab es einen Bericht zu dem Müllproblem.
Zu den Themen Müllverbrennungsanlage und Mülldeponie wird es hoffentlich bald bessere Nachrichten geben.
Es gibt ein weiteres bisher ungelöstes Umweltproblem auf der Insel. Es fehlen (wie früher im Mittelmeerraum) die dringend benötigten Kläranlagen.
Abwässer werden weiterhin ungeklärt direkt in die Gewässer, Flüsse, Kanäle und letztendlich in das Meer geleitet.
Was auch zum Absterben von Korallen geführt hat.
Es wird hoffentlich in Zukunft vermehrt Projekte zur Verbesserung der Situation geben, um aus Koh Samui ein Green Island zu machen.

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